So tritt die „Frau“ in Vermeers Gemälde „Die Malkunst“, das als Allegorie auf die Kunst verstanden werden kann, in der Pose der Clio, der Muse der Geschichtsschreibung, auf und steht gleichzeitig im größeren allegorischen Zusammenhang des Bildes, was ihr „da sein“ als Person beinahe gänzlich negiert. Weitere in der Serie aufgenommene Motive sind die bildhauerische Darstellung der Jeanne d´Arc auf dem Place du Parvis in Reims, mit hocherhobenem Schwert in der Hand, die Siegessäule in Berlin, auf deren Spitze die Darstellung der Siegesgöttin Victoria mit der Rechten den Lorbeerkranz gen Himmel reckt und in der Linken ein Feldzeichen mit dem eisernen Kreuz trägt. Hinzu tritt Delacroix´s „Die Freiheit führt das Volk“ ist mit von der Partie, in der die barbusige Marianne als Chiffre für die tragenden Ideale der französischen Revolution steht, für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Erweitert wird die Serie durch die Motive des berühmten sowjetischen Denkmals „Arbeiter und Kolchosbäuerin“ der Bildhauerin Vera Muchina und der von Kunststudenten während der Demokratiebewegung 1989 auf dem Platz des himmlischen Friedens errichteten „Göttin der Demokratie“. Das provisorisch aus Gips und Polystyrol errichtete Denkmal lehnte sich am Vorbild der Freiheitsstatue an und wurde bei der Niederschlagung der Proteste vernichtet. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung mit dem Vorbild für viele, wenn nicht die meisten, Darstellungen des Sieges durch eine „Göttin“, die sich im Louvre befindende Statue der „Nike von Samothrake“.

„Die Siegerinnen“ wurden erstmals auf dem Rundgang im Jahr 2007/8 an der Kunsthochschule Weißensee gezeigt. Zu den 4 damals gezeigten Bildern sind inzwischen drei weitere Arbeiten hinzugekommen.

I.M.

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Austellungsansicht 2008, Rundgang an der KHB

Austellungsansicht 2008, Rundgang an der KHB