Irma Markulin

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Irma Markulin beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Funktionsweise des inszenierten Bildes in politischen Kontexten. Hierfür greift sie auf vorhandene fotografische und dokumentarische Archive zurück, um im kollektiven Gedächtnis verankerte Bilder für sich nutzbar zu machen. Diese verbindet sie mit ihrer persönlichen Geschichte als Kind im sozialistischen Jugoslawien und den diesem Abschnitt folgenden Kriegswirren auf dem Balkan.

Sie interessiert sich dabei insbesondere für die spezifische Form der bis heute aktuellen, propagandistischen Massenchoreographie, die sie im Rekurs auf deren Ursprung im russischen Avantgarde Theater der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in einen neuen, subjektiven Kontext stellt. Die ornamentalen Bildkompositionen fragen in Verbindung mit der mechanisierten Form der aus kleinen Flächen zusammengesetzten Motive nach den entindividualisierten Massen innerhalb politischer Systeme und der Konstruktion von Identität im Sozialismus.

Bezug und Grundlage für ihre Arbeiten findet Irma Markulin in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Arbeiten und Studien von S. Freud, J. Butler, S. Kracauer und G. Le Bon. Ergebnis ihrer Recherchen sind die großformatigen Malereiinstallationen, die durch ihre Mobilität und Doppelseitigkeit die Bedeutung von öffentlicher und privater Sphäre thematisieren und gleichzeitig als Schauplätze kollektiver Erinnerung fungieren.

Philpp Koch

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Ausstellungseröffnung 2011, 8 Berliner Kunstsalon

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